Wen fasziniert er nicht, blühender Lavendel im Sonnenschein, umschwärmt von den unterschied-lichsten Insekten? Der „Duft der Provence“ lockt Jahr für Jahr viele Touristen nach Südfrankreich. Benediktiner-Mönche brachten die winterharte Pflanze vom Mittelmeer nach Nordeuropa.
In Laubenheim zwischen Bad Kreuznach und Bingen gab es bis 1840 den „Lavendelberg“, der dann jedoch in einen Weinberg umgewandelt wurde. Heute sieht man den Lavendel wieder sehr häufig in unseren Gärten, er wird gerne als Rosenbegleiter gepflanzt.
Auch der Lavendel war schon „Heilpflanze des Jahres“ (im Jahr 2008).
Sein Name kommt vom lateinischen „lavare“ – waschen. Denn schon vor Hunderten von Jahren brachte man seinen Duft mit Reinheit und Frische in Verbindung. Seifen und Parfums mit Lavendel gibt es seit über 500 Jahren und bis heute sind Lavendelsäckchen im Wäscheschrank beliebt.
Und welche Heilkräfte stecken im Lavendula officinalis?
Am bekanntesten ist wohl seine beruhigende Wirkung. Bei Einschlafschwierigkeiten oder Spannungszuständen wird Lavendel in einem Duftkissen oder als ätherisches Öl in der Duftlampe empfohlen.
Er wirkt antiseptisch, harntreibend und krampflösend. Lavendelöl tötet nicht nur verschiedene Hefe -und Fadenpilze ab, die unter anderem Nagelpilz verursachen können, er wehrt auch Insekten, wie z.B. Kleidermotten, ab.
Äußerlich angewandt hilft er bei rheumatischen Schmerzen, entzündeten Wunden und Gürtelrose. Im Badewasser wirkt er beruhigend und entspannend. Ein Fußbad mit Lavendelblüten empfiehlt sich bei Schweißfüßen.
Kann man Lavendel auch in der Küche nutzen? Aber ja, in Spanien, Italien und Frankreich würzt man Lamm– und Geflügelgerichte sowie Soßen gerne mit dem bitter-würzigen Lavendel. In England ist Lavendelzucker sehr beliebt. Und über Süßspeisen gestreut ist er natürlich sehr dekorativ.
Lavendelessig zum Einreiben bei rheumatischen Schmerzen oder Gicht kann man folgendermaßen zubereiten:
10g Lavendelblüten mit
10g Weingeist in
80ml Weinessig ansetzen.
Den Ansatz 5 Tage stehen lassen,
danach die Blüten abseihen.
Schmerzende Gliedmaßen mit dem Essig einreiben.
Rezept: Höhenapotheke Frankfurt